„Kostenexplosion beim Gartenzähler: Bürger brauchen jetzt Klarheit, Fairness und Augenmaß“
Die Neuregelung des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) zum Einbau und Austausch von Gartenwasserzählern hat in den vergangenen Tagen für viele verärgerte Rückmeldungen aus der Bürgerschaft gesorgt. Als direkt gewählter Bürgervertreter und stellvertretender CDU-Kreisvorsitzender beobachte ich diese Entwicklung mit wachsender Sorge.
Was bisher ein unkomplizierter, bezahlbarer Vorgang war, wird für viele Menschen jetzt zu einer finanziellen Belastung. Bürgerinnen und Bürger berichten von Kosten zwischen 300 und 700 Euro für den Austausch eines Gartenwasserzählers – ein Preis, der im Verhältnis zur tatsächlichen Arbeitszeit kaum nachvollziehbar erscheint. Die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit ist insbesondere für Rentner oder Geringverdiener fraglich. Ein Bürger sprach gar davon, dass er für den Zählerwechsel drei Viertel seiner monatlichen Rente aufbringen müsse – das ist ein ernstzunehmendes Warnsignal.
Ich fordere deshalb Folgendes:
1. Transparente Kommunikation seitens des WSE: Die Bürger haben ein Anrecht darauf, nachvollziehbar zu verstehen, wie sich diese Kosten zusammensetzen.
2. Prüfung sinnvoller Alternativen: Etwa die Synchronisierung mit dem Hauswasserzähler-Tausch, um Aufwand und Kosten zu reduzieren.
3. Unbürokratische Lösungen für den privaten Gartenwasserbedarf: Zum Beispiel über Pauschalregelungen für typische Verbräuche oder vereinfachte Verfahren für den Zählereinbau.
4. Rücksichtnahme auf soziale Realitäten: Gerade im ländlichen Raum ist die Gartenbewässerung Teil der Lebenswirklichkeit – keine Komfortfrage.
Dass durch die Neuregelung möglicherweise auch zusätzliche Einnahmen für den Verband generiert werden könnten, mag formell nicht rechtswidrig sein – es darf aber niemals zu Lasten derer geschehen, die keine Alternativen haben. Der Hinweis des WSE, man könne sich am Markt orientieren, hilft denjenigen nicht, die in der Praxis keine Auswahlmöglichkeiten haben.
Ich bin fest überzeugt: Öffentliche Aufgaben, insbesondere im Bereich der Daseinsvorsorge, müssen bürgernah, nachvollziehbar und bezahlbar gestaltet sein. Wenn Regelungen das Gegenteil bewirken, braucht es politischen Druck – und eine klare Stimme.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass dieses Thema in der öffentlichen Debatte bleibt – mit Nachdruck und im Sinne der Menschen in unserer Region.
Rene Kaplick
Stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU Märkisch-Oderland