CDU Strausberg

CDU Strausberg im Klärwerk Münchehofe

Auf Initiative des CDU Stadtverbandes Strausberg fand am Freitag, dem 17.05. eine Besichtigung des Klärwerks der Berliner Wasserbetriebe in Münchehofe bei Berlin statt. Der Betriebsleiter, Herr Maik Muss und sein Team, erklärten den 15 Besuchern sachkundig und hoch engagiert die Verfahrensschritte, die dazu führen, dass das Abwasser aus unserer Region gereinigt und letztlich ein zu 99 % gereinigtes Klarwasser  ergeben. 

Foto: CDU StrausbergFoto: CDU Strausberg

Die Gruppe, die sich aus der Strausberger Bürgermeisterin Frau Stadeler und ihrer Pressesprecherin Frau Haitsch-Berg, Mitgliedern der Bürgerinitiative zur Erhaltung des Straussees, der CDU Strausberg und weiteren Strausbergern zusammensetzte, erfuhr, dass ein Klärwerk, wie das in Münchehofe, rund 230 Millionen Euro kostet und eine Reinigungskapazität von rund 42.500 m³ Abwasser am Tag hat, die sich bei Starkregen fast verdoppelt. Das muss sich im Interesse unseres Landschaftswasserhaushaltes unbedingt ändern, denn Regenwasser ist laut Herrn Muss wertvoll für den Landschaftswasserhaushalt und hat absolut nichts in einem Klärwerk verloren.

Eine Reinigung des Abwassers zu 99 % ist schon eine beachtliche Leistung, aber in dem restlichen 1 % steckt das Problem. Medikamente z. B. werden im Regelfall nur zu 30 % vom Körper aufgenommen, der Rest geht, über die Toilette, ins Abwasser und kann trotz modernster Technik  noch nicht ausreichend herausgefiltert werden. Unter anderem diese Rückstände verlassen das Klärwerk und gelangen über das Flüsschen Erpe in die Spree, Havel, Elbe und in die Nordsee. Eine Rückführung dieses Wassers, z. B. nach Strausberg, wird auf absehbare Zweit wohl nicht zulässig sein. 
    
Das Abwasser stammt aus dem Verbandsgebiet des WSE, somit aus der Region rund um Strausberg und von den Berliner Wasserbetrieben, z. B. aus dem Berliner Ortsteil Karlshorst .

Der Klärschlamm wird in 3 Faultürmen mit insgesamt 24.000 m³ Inhalt, die begehbar und rund 35 Meter hoch sind, mittels Bakterienkulturen ausgefault und über Zentrifugen entwässert. Diese Türme sind begehbar und eine echte Herausforderung, für jeden der nicht schwindelfrei ist. Beigefügte Bilder zeigen die Vortrags- und Diskussionsrunde, die Türme sowie unsere Bürgermeisterin Frau Stadeler und den Betriebsleiter Herrn Muss, sehr nachdenklich im Gespräch.

Der nach der Behandlung in den Türmen verbleibende Restschlamm wird anschließend in Kraftwerken und Zementwerken sowie teilweise in der Schlammverbrennungsanlage des Klärwerkes Ruhleben mitverbrannt.

Die Klärwerker baten uns um Mitteilung, dass Feuchttücher aufgrund ihrer Konsistenz kompakte und meterlange  Bündel bilden, die in Leitungen, Pumpen und in der Vorreinigung des Klärwerks massive Probleme bereiten. Dann müssen die Klärwerker ran und die schweren Papierschlangen manuell entfernen. Das macht sicherlich keinen Spaß, außerdem schädigt das die Anlagen. Also, ab sofort keine Feuchttücher mehr ins Klo.
Auch die „Chemie im Heim“ ist nicht unbedingt förderlich für die Qualität unseres Wassers.
 
Ziemlich nachdenklich verließen wir die Anlage. Was Zuhause einen Druck auf die Spültaste ausmacht, bedeutet für die Reinhaltung des Wassers einen riesigen Aufwand.
Über den Wasserstand des Straussees, die Wasserversorgung der Region, den Landschaftswasserhaushalt, das Klima und letztlich den Umgang mit dem lebensnotwendigen Element Wasser wurde eine lebhafte Diskussion geführt.
Das Thema wird uns weiter beschäftigen. Wir bleiben dran, erklärten die Mitglieder der BI und des Stadtverbandes der CDU Strausberg. 
Herrn Muss und seinem Team vielen Dank für den interessanten Vortrag und die Führung über das Klärwerkgelände.
Übrigens, der Geruch im Klärwerk hielt sich durchaus in Grenzen.

Fuchs